Diese Kampagne wurde von Leoni Sander im Rahmen einer Bachelorarbeit der Hochschule Düsseldorf gestaltet. Sie dient zur Aufklärung und Übermittlung von Informationen der Angebote der gesetzlichen Krebsfrüherkennung in Deutschland. Die Infos sind eine gekürzte Zusammenfassung der offiziellen Seite des Krebsinformationsdienstes ⮊ Die Website dieser Kampagne ersetzt nicht das Informieren und die Untersuchung bei deinem Arzt oder deiner Ärztin! Über Vor- und Nachteile der Früherkennungen
solltest du dich informieren, um diese für dich persönlich abwägen zu können. Über mich und die Themenfindung
Für mich selbst ist das Thema Krebs auch ein sehr persönliches Thema, das mich täglich seit Jahren beschäftigt. Meine Mutter bekam 2012 die Diagnose Eierstockkrebs. Eierstockkrebs wird häufig erst im Stadium 3 oder 4 entdeckt, da erst sehr spät Symptome auftreten und es kein gesetzliches Angebot der Früherkennung von Eierstockkrebs gibt. Beschwerden tauchen häufig erst auf, wenn der Tumor bereits in Becken und Bauchhöhle gewachsen ist. So war es leider auch bei meiner Mama. Ihr Krebs war bereits in den Bauchraum, ins Bauchfell gewandert. Sie kämpfte über ein Jahr lang nach einer heftigen Operation und einer Chemotherapie gegen den Krebs an. Der Krebs wurde viel zu spät erkannt. Für meinen Papa und mich hieß das: sehr viele Besuche im Krankenhaus, mitansehen wie die eigene Frau und Mutter an verschiedenen qualvollen Behandlungen teilnehmen muss und immer weiter körperlich und psychisch abbaut. Es war ein ständiges Auf und Ab für uns, zwischen purer Verzweiflung und dem Versuch hoffnungsvoll zu bleiben. Im November 2013, gut eine Woche vor meinem 12. Geburtstag, starb sie mit 47 Jahren. Obwohl ich danach nie allein war, eine Familie hatte, die für mich als Kind und Jugendliche da war, fühlte es sich an im Stich und alleine gelassen zu werden. Ein großer Teil des Lebens und auch des Erwachsenwerdens fehlt mir bis heute. Ich bin mir sicher, dass leider zu viele Leute dieses Gefühl nachvollziehen können.Aus diesen Erfahrungen haben sich bei mir verschiedene Ängste entwickelt. Zum einen die Angst den Krebs geerbt zu haben und das ständige Warten, bis man eine Diagnose bekommen würde. Es ist ein Gefühl von permanentem Nachhorchen, ob der eigene Körper einem auffällige Signale sendet, dass man Krebs habe. Man könnte meinen, man wird zum Hypochonder. Zum anderen, dass man es überhaupt erst gar nicht wissen will, ob man Krebs hat oder bekommen wird. Es macht einem unfassbare Angst eine mögliche Diagnose überhaupt zu bekommen, sodass man sich allgemein ungerne untersuchen lässt, da dort möglicherweise etwas gefunden werden könnte. Man denkt, man wüsste was darauffolgt: Qualen und der Tod. Also gilt die meiste Zeit: aus den Augen aus dem Sinn! Wenn ich zu jeglichem Arzt oder jeglicher Ärztin gehe, dann sitze ich mit schwitzenden und zitternden Händen im Wartebereich, selbst wenn ich nur auf ein neues Rezept warte. Zudem verabscheue ich alles, was mit Nadeln und irgendwelchen Schläuchen zu tun hat. Eine Blutabnahme ist der blanke Horror für mich.Ich habe mich im letzten Jahr immer mehr meiner Angst gestellt, mich abchecken lassen und gemerkt, dass es doch gar nicht so schlimm ist und die Check-ups und Früherkennungen, die ich bisher machen konnte, schmerzfrei sind. Nach einer Abklärung fühlt man sich direkt besser und hat Gewissheit.Trotz der verschiedenen Angebote zur Krebsfrüherkennung, sind viele Menschen nicht ausreichend darüber informiert, auf welche Untersuchungen sie Anspruch haben. Oft sind die Möglichkeiten und Abläufe der Untersuchungen nicht bekannt. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Viele haben eventuell keinen persönlichen Bezug zu dem Thema und setzen sich selten mit Krebserkrankungen oder der eigenen Risikofaktoren auseinander. Zudem können medizinische Begriffe und Abläufe kompliziert und unverständlich wirken, wodurch eine gewisse Distanz oder Abneigung entstehen kann. Diese mangelnde Auseinandersetzung und Aufklärung können Ängste und Unsicherheiten begünstigen. Krebs wird mit vielen Schmerzen, Leid und Tod assoziiert und die Angst vor schlechten Nachrichten führt dazu, dass Angebote zur Früherkennung erst gar nicht in Anspruch genommen werden.Hinzu kommt ein weiterer Faktor. Neben dem Alltagsstress z.B. im Beruf, in der Familie und in anderen Verpflichtungen, stellen wir oftmals unsere eigene Gesundheit in den Hintergrund. Präventive Maßnahmen erscheinen nicht dringend, bis wieder ein Jahr vergangen ist und keine Früherkennungsuntersuchung wahrgenommen wurde. Das Risiko, dass eine Krebserkrankung zu spät entdeckt wird, steigt dadurch erheblich. Aufgrund dessen war es mir wichtig, das Thema Krebsfrüherkennungsuntersuchungen aufzuarbeiten und eine Kampagne zu entwerfen, die aufklärend ist und an das Thema positiv heranführt. Mir ist wichtig die Kampagne von den medizinischen stereotypischen Gestaltungen abzuheben, um Leuten Angst durch Gestaltung, Farben und Informationen zu nehmen. Die Kampagne soll eine Erinnerung in unserem Alltag sein und aufzeigen, dass es signifikant ist, regelmäßig an die eigene Gesundheit zu denken.